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Zwangsarbeit auf der Zeche ‚Gewerkschaft Ver. Constantin der Große‘

Zwangsarbeit im Ruhrbergbau

In der Geschichte wurde Zwangsarbeit in der Form von Sklaverei und Leibeigenschaft lange Zeit nicht in Frage gestellt. In Kriegen wurden Gefangene oft als Zwangsarbeiter eingesetzt.

In den beiden Weltkriegen des 20. Jahrhunderts wurden auch im Ruhrbergbau Kriegsgefangene angelegt, hinzu kamen KZ-Häftlinge und Tausende von Zwangsarbeitern und Zwangsarbeiterinnen, die aus den besetzten Gebieten deportiert worden waren. In Bochum wurden die meisten Zwangsarbeiter im Bergbau eingesetzt, im April 1945 waren es noch über 10.000.

Der jeweilige Status eines Zwangsarbeiters konnte entscheidend sein für seinen Arbeitseinsatz, für die Art der Unterbringung, für die Ernährung und gesundheitliche Versorgung oder auch für das Risiko, getötet zu werden. Es gab ein System der differenzierten Behandlung, das von der an den Arbeitsbedingungen deutscher Arbeitskräfte orientierten „Dienstverpflichtung“ im Reich bis hin zur „Vernichtung durch Arbeit“ reichte.

Die Herkunft der ZwangsarbeiterInnen wurde, wie man z. B. im Arolsen Archiv sehen kann, auf akribisch geführten Lagerlisten vermerkt. An der Spitze der Werteskala der Nationalsozialisten standen Angehörige „germanischer“ Völker wie Dänen, Holländer und Franzosen, während die als „rassisch minderwertig“ eingestuften „Ostarbeiter“, am unteren Ende rangierten. Am schlechtesten wurden die jüdischen Zwangsarbeiter behandelt.

Eine genaue Zuordnung der ZwangsarbeiterInnen zu den Bochumer Stadtteilen ist schwierig, weil die meisten von ihnen nicht auf dem Betriebsgelände untergebracht waren. So arbeiteten Ostarbeiter z. B. auf Constantin Schacht 10 in Hiltrop, waren aber in der Grummer Kaiseraue untergebracht.
Auf der Website des ‚Bochumer Bündnis gegen Rechts‘ sind auf einer interaktiven Karte mehr als 180 nachgewiesene Lager in Bochum mit Anmerkungen zu den Quellen eingetragen.

Zwangsarbeit auf der Zeche 'Gewerkschaft Ver. Constantin der Große'
Die Hauptverwaltung an der Herner Straße mit Schacht 1 (aus 100 Jahre Gew. Ver. Constantin d. Gr.)

 

Die Bochumer Bergwerksgesellschaft ‚Gewerkschaft Ver. Constantin der Große Bochum‘ besaß mehrere Schachtanlagen in Bochum und Herne.
ZwangsarbeiterInnen wurden dort in beiden Weltkriegen eingesetzt.


Wir berichten im Folgenden darüber mit dem Schwerpunkt Bochum Grumme.

 

 

 

Zwangsarbeit auf den Schachtanlagen der Gewerkschaft Ver. Constantin der Große‘

. im Ersten Weltkrieg:

Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter im Ersten Weltkrieg

. im Zweiten Weltkrieg

Sechs Themenfelder:

Gewerkschaft Constantin der Große

Arbeitseinsatz auf der Zeche Constantin der Große

Berichte ehemaliger ZwangsarbeiterInnen 

Grummer Zeitzeugen zur Zwangsarbeit

Lebensbedingungen in Grummer Lagern

Zwangsarbeiter-Gräber

Literaturliste   


Download aller Texte als Broschüre (pdf 36 Seiten
25 MB)

siehe auch:
Eisen- und Hüttenwerke – Stahlwerke Bochum

https://www.bochum.de/Stadtarchiv/Bochum-in-der-NS-Zeit/Zwangsarbeiter-im-NS-Staat-und-ihr-Schicksal-in-Bochum

Kritik, Ergänzungen und Nachfragen bitte an ggg [@] schlinkert.eu